Gebratene Teigbällchen mit Kohl und Glasnudeln

Die „Pan-Fried Cabbage and Noodle Buns“ – zu Deutsch etwa „gebratene Teigtaschen mit Kohl und Nudeln“ – sind ein Paradebeispiel dafür, wie einfaches, pflanzenbasiertes Streetfood aus Asien weltweit Herzen (und Mägen) erobert. Dieses Gericht verbindet die zarten, herzhaften Aromen gedämpfter und gebratener Teigwaren mit einer knusprigen Außenschicht und einer überraschend saftigen, sättigenden Füllung aus Kohl, Glasnudeln, Karotten und Sesam. Was dieses Rezept besonders macht, ist seine Vielseitigkeit: Es kann als Hauptgericht, Fingerfood oder sogar als Meal-Prep-Gericht für mehrere Tage vorbereitet und auf verschiedene Weise wieder aufgewärmt werden. In der veganen Community gilt es inzwischen als absoluter Geheimtipp – nicht zuletzt, weil es auch Nicht-Veganer geschmacklich voll überzeugt.

Vollständiges Rezept:

Zutaten

Teig

  • 375 g Weizenmehl (ca. 3 Tassen)
  • 2 TL Trockenhefe
  • 2 EL Zucker
  • ½ TL Salz
  • 1 EL gerösteter Sesam
  • 240 ml warme Sojamilch (oder andere pflanzliche Milch)
  • 1 EL geröstetes Sesamöl (oder neutrales Öl)

Füllung

  • 1 EL neutrales Öl (zum Braten)
  • 6 Tassen fein geschnittener roher Weißkohl (ca. ½ großer Kopf)
  • 100 g Glasnudeln (ungekocht)
  • 150 g fein geriebene Karotten (ca. 1 Tasse)
  • 25 g fein gehackte Frühlingszwiebeln oder Schnittlauch (ca. ½ Tasse)
  • 1 EL Sojasauce
  • 2 TL Salz (oder nach Geschmack)
  • 1 EL gerösteter Sesam
  • 2 EL geröstetes Sesamöl

Anleitung

1. Teig vorbereiten

  1. Mehl, Hefe, Zucker, Salz und Sesam in einer großen Schüssel vermengen.
  2. In der Mitte eine Mulde formen, warme Sojamilch und Sesamöl hineingeben und zu einem Teig verrühren.
  3. Den Teig zu einer glatten Kugel kneten, abdecken und mindestens 2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen.

2. Füllung zubereiten

  1. Glasnudeln mit kochendem Wasser übergießen und 7–8 Minuten einweichen. Abgießen und grob hacken.
  2. In einer Pfanne 1 EL Öl erhitzen. Kohl, Karotten und Frühlingszwiebeln darin 4–5 Minuten anbraten.
  3. Nudeln, Sojasauce, Salz, Sesamöl und Sesam hinzufügen und 2–3 Minuten weiterbraten.
  4. Die Mischung in ein Sieb geben, abtropfen und abkühlen lassen.

3. Teig ausrollen

  1. Den aufgegangenen Teig entgasen und in 12 Stücke (je ca. 50 g) oder 16 kleinere Stücke (je ca. 38 g) teilen.
  2. Zu Kugeln formen und flach ausrollen (kleine Teiglinge ca. 8–10 cm Ø, größere 10–12 cm).
  3. Auf ein Blech legen, leicht bemehlen und abdecken, damit sie nicht austrocknen.

4. Buns füllen und formen

  1. Je 2–3 EL Füllung in die Mitte eines Teigfladens geben.
  2. Den Rand rundherum hochziehen, Falten legen und oben zusammendrücken.
  3. Etwas flach drücken und zugedeckt beiseitelegen.

5. Buns braten

  1. Eine beschichtete Pfanne mit Deckel erhitzen, etwas Öl (ca. 1 EL pro 4 Buns) hineingeben.
  2. Die Buns mit der Naht nach unten hineinlegen und 4–5 Minuten goldbraun anbraten.
  3. Ca. 1 EL Wasser pro Bun in die Pfanne geben, sofort zudecken und 5–6 Minuten dämpfen, bis das Wasser verdampft ist.
  4. Herausnehmen und Vorgang bei Bedarf wiederholen.

6. Servieren & Aufbewahren

  • Am besten heiß servieren! Tipp: Sojasauce mit etwas Zucker, Chili und Sesam als Dip.
  • Im Kühlschrank: Gekochte Buns in einem luftdichten Behälter bis zu 5 Tage aufbewahren.
  • Zum Aufwärmen: In der Pfanne mit etwas Wasser, im Ofen oder in der Mikrowelle mit etwas Wasser.
  • Zum Einfrieren: Erst auf einem Blech einzeln einfrieren (ca. 5–6 Std.), dann in Beutel umfüllen. Direkt aus dem Gefrierfach zubereiten – ohne Auftauen.

Kulinarische Herkunft und Inspiration

Diese Buns sind inspiriert von klassischen chinesischen „Sheng Jian Bao“ – einer in Shanghai beliebten Spezialität, bei der Hefebrötchen mit Fleisch gefüllt, in der Pfanne gebraten und anschließend in der gleichen Pfanne mit Wasser gedämpft werden. Die Version mit Kohl und Nudeln stammt jedoch aus der kreativen veganen Fusionsküche und spiegelt die Trends moderner pflanzenbasierter Ernährung wider.

Gerade in der südostasiatischen Küche – von China über Taiwan bis Vietnam – ist es gängig, Kohl, Nudeln und Sojasauce zu kombinieren. Die Version in diesem Rezept hebt sich jedoch dadurch ab, dass die Komponenten in einer handlichen, saftigen Teighülle verpackt werden. Dabei wird zuerst die Unterseite goldbraun gebraten, was eine knusprige Textur erzeugt, und anschließend wird das Ganze in der Pfanne gedämpft – so wird die Oberfläche weich, während der Boden einen schönen Crunch behält.

Warum dieses Gericht so besonders ist

1. Texturvielfalt in jedem Biss

Die Kombination aus knuspriger Unterseite, weicher Oberseite und der zarten, leicht süßlichen Füllung bietet eine ausgewogene Vielfalt an Konsistenzen. Die dünnen Glasnudeln nehmen Aromen hervorragend auf, während der Kohl beim Garen süßlich und weich wird.

2. Vegan, aber herzhaft

Viele Menschen assoziieren vegane Gerichte mit leichten, „grünen“ Speisen. Diese Buns widerlegen dieses Vorurteil, denn sie sind durch die Füllung ausgesprochen deftig und sättigend. Dank Sojasauce, Sesamöl und der Röstaromen des Bratens kommt auch der Umami-Faktor nicht zu kurz.

3. Perfekt für Meal Prep und Vorrat

Ein weiteres Highlight: Diese Buns lassen sich hervorragend einfrieren. Sie können im gefrorenen Zustand direkt in die Pfanne gegeben werden – ideal für Menschen mit wenig Zeit, die nicht auf Geschmack verzichten möchten. Im Kühlschrank bleiben sie mehrere Tage frisch und lassen sich einfach wieder erwärmen.

Tipps für die Zubereitung

Der richtige Teig

Der Teig sollte weich, aber elastisch sein – eine gute Konsistenz erreicht man mit warmer pflanzlicher Milch, etwas Zucker und Sesamöl. Die Ruhezeit von zwei Stunden sollte unbedingt eingehalten werden, damit die Hefe optimal arbeiten kann. Wer eine fluffigere Textur möchte, kann auch eine Übernachtgare im Kühlschrank ausprobieren.

Füllung vorbereiten

Ein zentraler Schritt ist das gründliche Abtropfen der Gemüse-Nudel-Mischung nach dem Anbraten. Zu viel Feuchtigkeit würde die Buns beim Braten aufweichen und die Konsistenz ruinieren. Wichtig ist auch, dass die Füllung vollständig abgekühlt ist, bevor sie in den Teig gegeben wird – sonst wird dieser klebrig und lässt sich schlechter verarbeiten.

Brat-Dampf-Technik (pan-steam)

Dieser Schritt ist essenziell: Erst wird die Unterseite der Buns in Öl goldbraun gebraten, dann wird Wasser in die Pfanne gegeben und sofort ein Deckel aufgelegt. Der entstehende Dampf sorgt dafür, dass der obere Teil der Buns gart und fluffig wird – ein gelungener Kontrast zur krossen Unterseite.

Varianten und Anpassungsmöglichkeiten

Mit Tofu oder Pilzen

Wer der Füllung noch mehr Substanz geben möchte, kann geriebenen Tofu oder fein gehackte Shiitake-Pilze hinzufügen. Diese liefern zusätzliches Umami und eine festere Struktur – ideal für alle, die eine proteinreichere Version bevorzugen.

Glutenfrei?

Der Teig basiert auf klassischem Weizenmehl, kann aber mit glutenfreiem Mehl ersetzt werden. Wichtig ist dabei die Verwendung eines glutenfreien Mehlmixes mit Bindemitteln wie Xanthan oder Guarkernmehl, um die Elastizität zu gewährleisten. Alternativ kann man Reispapier oder glutenfreie Teigblätter verwenden, auch wenn das Geschmackserlebnis ein anderes ist.

Andere Formen und Größen

Traditionell werden Buns rund geformt und geschlossen. Wer kreativ sein möchte, kann auch ovale oder halboffene Taschen formen. Mini-Buns eignen sich perfekt als Partyhäppchen oder Bento-Zutat.

Serviervorschläge

Dips und Beilagen

Ein einfacher Dip aus Sojasauce, Sesamöl, etwas Zucker und Chili rundet die Buns geschmacklich perfekt ab. Wer es scharf mag, kann Sambal Oelek, Sriracha oder eingelegten Ingwer dazu reichen. Als Beilage passen marinierte Gurken, Kimchi oder ein leichter asiatischer Salat.

Als Teil eines Menüs

Diese Buns sind ein echtes Highlight in einem asiatisch inspirierten Menü. Servieren Sie sie mit Miso-Suppe, Edamame und gebratenem Brokkoli, um ein ausgewogenes und sättigendes Essen zu kreieren.

Fazit

„Pan-Fried Cabbage and Noodle Buns“ sind nicht nur ein Beweis dafür, wie kreativ vegane Küche sein kann, sondern auch ein wunderbares Beispiel für gelungene kulinarische Fusion. Sie vereinen Tradition und Moderne, Alltag und Genuss, Einfachheit und Raffinesse. Ob als schnelle Mahlzeit, Fingerfood oder Beitrag zum veganen Buffet – diese Buns sind immer ein Hingucker und Gaumenschmaus. Ihre Vielseitigkeit, der volle Geschmack und die Möglichkeit, sie vorzubereiten und aufzubewahren, machen sie zu einem echten Dauerbrenner in der pflanzenbasierten Küche. Wer sie einmal probiert hat, wird sie immer wieder zubereiten wollen – und dabei vielleicht auch neue Varianten entdecken, die zur eigenen kulinarischen Handschrift passen.